Es ist möglicherweise einer der größten Goldbetrugsskandale in der Schweizer Goldgeschichte, denn es geht eigentlich um fast 100 Millionen Euro. Ein unglaublicher Betrag, aber er dürfte der Wahrheit entsprechen.
Das Unternehmen Swiss Gold Treuhand AG aus Zug in der Schweiz bot seinen Kunden auch den Erwerb von Rohgold aus Afrika an. Gold im Vergleich zu zertifizierten LBMA-Barren, was dann natürlich billiger ist, und Rohgold war ein Angebot, wie es nur einige ausgewählte Anbieter gab. Um sich vom üblichen Goldhändler auf dem Markt zu unterscheiden, war das natürlich ein Argument für den Vertrieb, dieses Angebot in sein Vertriebsportfolio aufzunehmen.
Bereits zu Gründung und Beginn der operativen Tätigkeit des Unternehmens Swiss Gold Treuhand AG hatte der Branchenkenner vom Internetportal diebewertung.de aus Leipzig, Thomas Bremer, jedoch auf einen Umstand hingewiesen, der möglicherweise bereits damals dem einen oder anderen Anleger und auch Vertriebler hätte zu denken geben sollen. Thomas Bremer hatte über einen Mann namens Claudio De Gorgi berichtet, der nach Bremers Informationen bereits wegen Goldbetrugs verurteilt war.
Bei Thomas Bremer auf diebewertung.de kann man dann nachlesen, dass die SGT AG ihn verklagt hatte, später dann jedoch alle Klagen zurückgezogen und auch sämtliche Prozesskosten getragen hatte. Damit dürfte viel dafür sprechen, dass Brancheninsider Bremer schon damals recht gehabt hatte mit seiner Warnung. Nun ist es seit Februar dieses Jahres Gewissheit, das Unternehmen ist überschuldet und musste den Gang zum Konkursamt antreten.
Nach Angaben des Mandanten der Rechtsanwaltskanzlei Wenger Vieli AG war man bestohlen worden von eben jenem Claudio De Gorgi, und konnte aufgrund dieses Umstandes dann die fälligen Zahlungen und auszuliefernden Goldbestände nicht mehr an die Kunden ausliefern. Die Folge ist eine Überschuldung von über 80 Millionen Euro. Das angeblich in Italien eingelagerte Rohgold, so kann man es dem Konkursdokument entnehmen, hat es demnach niemals gegeben.